Afrikanische Sprachen, Medien und Kommunikation (B.A.)

Worum geht es im neuen Afrikanistik-Bachelorstudiengang?

Mobilität und Migration zwischen Afrika und Europa, Praktiken digitaler Kommunikation und vemehrte  Medienberichterstattung verlangen heute in Europa nach einer Afrikaexpertise in vielen Berufsfeldern, die diesen neuen Anforderungen inhaltlich, sprachlich und methodisch gerecht wird. Der Studiengang “Afrikanische Sprachen, Medien und Kommunikation” (Asmek) verfolgt die Leitidee einer soziolinguistischen, medienlinguistischen und strukturlinguistischen Grundausbildung mit Bezug auf afrikanische Sprachen. Zentrale Komponenten dieses Studiengangs sind die praktische Sprachausbildung in zwei Sprachen, davon eine afrikanische Sprache über einen Zeitraum von zwei Jahren, um grundlegende Kommunikationskompetenz zu vermitteln, sowie der Erwerb wichtiger Überblickskenntnisse in verschiedenen relevanten Bereichen sprachkultureller Produktion in Afrika und in der afrikanischen Diaspora. Hierzu zählt das Wissen um die Sprachenvielfalt, grundlegende kultur- und sprachhistorische Leitlinien, sowie v.a. aktuelle gesellschaftliche und technologisch-mediale Rahmenbedingungen der (Offline- und Online-)Kommunikation in afrikanischen Sprachen. Der Studiengang verfolgt das Ziel der Vermittlung grundlegender afrikalinguistischer Analysemethoden von Transkriptionstechniken und der Auswertung ethnografischer Daten über die sprachsoziologische Beschreibung menschlichen Kommunikationsverhaltens bis zu diskursanalytischer und interkultureller Interpretation. Das übergeordnete Ziel des breit gefächerten inhaltlichen Angebots besteht kombinatorisch in der Vernetzung afrikanistischer linguistischer Praxis mit relevanten Inhalten der Soziolinguistik, der digitalen und interkulturellen Kommunikation.

 

Berufsfelder/Qualifikation von Absolvent*innen

In jüngerer Zeit kommt Migration als wichtiger Bereich in der öffentlichen Wahrnehmung hinzu. Gleichzeitig verändern sich die Mechanismen, durch die öffentliche Meinung gebildet und verbreitet wird. Technologische Innovationen, neue Medien und die im afrikanischen Zusammenhang ausgeprägte Mehrsprachigkeit lassen dies zu einem einerseits schwierigen, andererseits hochinteressanten und wichtigen Arbeitsbereich werden. Journalismus, Erwachsenenbildung, Öffentlichkeitsarbeit von Firmen und Organisationen der internationalen Zusammenarbeit genauso wie mit Migrationsthemen befasste Einrichtungen werden in Zukunft vermehrt diese Foren und Medien selbst sinnvoll in ihrer Kommunikation mit Blick auf Afrika einsetzen und nutzen müssen.

Hierzu wird ausgebildetes Personal erforderlich sein, das das notwendige Hintergrundwissen (Afrikathemen), Sprachkompetenz (in Sprachen des afrikanischen Kontinents) und methodische Fertigkeiten (zu sprachlich-kommunikativer und medialer Analyse, Informationsbeschaffung und thematische Analyse) aufweist. Diese Kompetenzen in einem grundständigen Studiengang zu vermitteln und interdisziplinär einzubetten, steht im Mittelpunkt des BA „Afrikanische Sprachen, Medien und Kommunikation“. Afrikanische Praktiken der Kommunikation, des Umgangs mit Sprache, der Mediatisierung von Sprache und des sprachbasierten Kulturschaffens spielen eine zentrale Rolle in den Lehrinhalten, begleitet vom praktischen Erwerb zweier afrikanischer Fremdsprachen. Absolvent*innen des Studiengangs weisen Expertise in einer Bandbreite an gut anknüpfbaren wissenschaftlichen Feldern auf: Der Studiengang Asmek verbindet Afrikalinguistik, Soziolinguistik, Ethnologie und Medienwissenschaft. Die Kenntnisse qualifizieren für eine Berufstätigkeit in oben genannten Bereichen oder für verschiedene weiterführende Masterstudiengänge.

 

Studienaufbau und Kombinationen

Der BA-Studiengang, studierbar seit dem WiSe 2021/22, ist ein Kooperationsstudiengang der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Goethe-Universität Frankfurt und ist wie folgt aufgebaut. Studierende belegen Veranstaltungen und erhalten Leistungsnachweise an beiden durch die erprobte RMU-Kooperation verbundenen Universitäten.

 

  • Modul 1 („Einführung")
  • Modul 2 („Mechanismen und Kontexte der Wissensproduktion“)
  • Modul 3 („Theoretische Grundlagen“)
  • Module 4-6 („Grundkurs/Hauptkurs Sprache“)
  • Modul 7 („Kulturelle Praxis, Medien und Kommunikation“)
  • Modul 8 (Wahlpflichtmodul „Methoden“)
  • Modul 9 („Wissenschaft und Forschung in der Praxis“)
  • Modul 10 („Freies Modul“)

 

 

Der Studiengang ist entweder als Kernfach oder als Beifach studierbar. Als zweites Fach bietet sich der B.A. Ethnologie an, oder aber beispielsweise der B.A. Linguistik (mit Ausrichtung Anglistik, Romanistik, etc.). Darüberhinaus existieren viele weitere Kombinationsmöglichkeiten.