Digitalisierung historischer Tonbänder des deutschen Afrika-Journalisten Gerd Meuer (1941-2017)
11/2021 – 03/2023
Gerd Meuer (1941-2017) war im 20. Jahrhundert einer der führenden deutschen Afrika-Journalisten. Seine Berichterstattung bezog sich auf politische Ereignisse und allgemeine Entwicklungen in Afrika, kulturelle Großveranstaltungen, aber auch Veranstaltungen rund um afrikanische Literatur in Deutschland. An der Organisation und Durchführung solcher Veranstaltungen war Gerd Meuer in Zusammenarbeit mit diversen Kultureinrichtungen auch selbst beteiligt, u.a. als Mitinitiator, Kontaktvermittler, Moderator und Übersetzer.
Neben journalistischen Beiträgen, die in Zeitschriften und Zeitungen publiziert wurden, entstanden im Rahmen von Meuers Arbeit für etliche nationale und internationale Sender – darunter ARD, Deutsche Welle, SRG, ORG, Radio France, BBC, Radio Nederland, mehrere afrikanische Rundfunk-Anstalten, Radio Pacifica, National Public Radio (USA) – auch zahlreiche Ton-Dokumente in Form von Tonbändern.
Im Jahr 1999 überließ Meuer den größten Teil seiner umfangreichen Sammlung eigener Skripte, Zeitungen, Tonbänder, Fotos und zahlreicher weiterer Dokumente dem Mainzer Institut für Ethnologie und Afrikastudien. Es folgten erste Maßnahmen zur Sortierung, Erfassung und Digitalisierung ausgewählter Materialien. Im Rahmen des aktuellen Projekts sollen insbesondere die Tonbänder digitalisiert werden.
Bei den rund 500 Tonbändern handelt es sich zum einen um Aufzeichnungen von (bzw. um Sendungen zu) politischen Ereignissen und kulturellen Veranstaltungen in verschiedenen afrikanischen Ländern, die aus heutiger Sicht historisch zum Teil äußerst bedeutsam sind, wie FESTAC ´77 in Lagos. Zum anderen handelt es sich überwiegend um Aufzeichnungen von (bzw. um Sendungen) zu Veranstaltungen in Deutschland, an denen etliche der damals international bekanntesten afrikanischen Schriftsteller:innen beteiligt waren, v.a. Lesungen oder Autor:innengespräche, z.B. im Rahmen von Literatur-Festivals bzw. sogenannten „internationalen Literaturtagen“ (u.a. in Berlin, Erlangen, Bayreuth, Staufen), aber auch im Rahmen der Janheinz Jahn-Symposien in Mainz, der Buchmesse in Frankfurt und beispielsweise von Veranstaltungen in den Goethe-Instituten von Lagos, Nairobi und Abidjan.
Das Projekt wird von der Ernst-Wilhelm-Müller-Stiftung gefördert.
Studentische Mitarbeiterin im Projekt ist Johanna Schramm.