Initiiert wurde der Tag der Provenienzforschung von Mitgliedern des Arbeitskreis Provenienzforschung e.V., dem mit über 330 Mitgliedern weltweit größten Zusammenschluss von Provenienzforscher*innen. Ziel ist es, auf die Komplexität und Vielfalt dieser Disziplin aufmerksam zu machen. Anlässlich dieses Tages, wird das Landesmuseum Mainz täglich ein Projekt auf seinem Facebook- und Instagram-Account vorstellen, darunter auch das Forschungsprojekt Adolf Diehl (1870-1943). Der gebürtige Oppenheimer war von etwa 1901 bis 1911 in Kamerun und ließ dort bei Kunsthandwerkern in großem Umfang kulturelle Artefakte fertigen. Diese verkaufte er an Museen in Deutschland. Das Projekt untersucht die Aktivitäten und Netzwerke eines der erfolgreichsten unabhängigen Sammler in der Kolonialzeit.
Foto: Elefantenmaske | Werkstatt in Fossong-Wentschen, Bamileke-Region | Kamerun, 19. Jh. | Sammler: Adolf Diehl | gekauft nach 1900 | 1909 im Linden-Museum Stuttgart inventarisiert | seit 1971 an der JGU Mainz | Stoff, Glasperlen, Pflanzenfasern | © Thomas Hartmann, Universitätsbibliothek Mainz / Gestaltung: @artefont
Podiumsdiskussion mit Dr. Anna-Maria Brandstetter, Prof. Karl-Heinz Kohl, Dr. Stefan Naas MdL und Dr. Eva Ch. Raabe, moderiert von Mariela Milkowa.
Im Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg v.d.H. / Dienstag, 12. November, 19 Uhr
Welche Schritte müssen durchgeführt werden, um einen rechtmäßigen Umgang mit den Kulturgütern aus kolonialem Kontext sicherzustellen? Podiumsdiskussion der Friedrich-Naumann-Stiftung.
Mehr Informationen finden Sie hier.
Foto: Aufsatzmaske | unbekannter Meister der Babanki | Kamerun, 19. Jh. | Sammler: Adolf Diehl | gekauft nach 1900 | 1909 im Linden-Museum Stuttgart inventarisiert | seit 1971 an der JGU Mainz | Holz, Farbpigmente | Foto: Thomas Hartmann, Universitätsbibliothek Mainz
Nahezu alle Beiträge der Tagung der 10. Sammlungstagung/ 7. Jahrestagung der Gesellschaft für Universitätssammlungen e. V. vom 13. bis 15. September 2018 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sind hier versammelt. Die Dokumentation umfasst Kurzfassungen der Vorträge, Berichte aus den Workshops und die Poster des Posterslams sowie einen Tagungsbericht und einige fotografische Impressionen der Tagung. ...
Anna-Maria Brandstetter nahm an dem Radiogespräch von Deutschlandfunk Kultur über „Bronzekunst und Schrumpfköpfe in Europa. Wem gehört Kulturgut aus Übersee?“ teil, zusammen mit Stefan Koldehoff, Hermann Parzinger und Joachim Zeller und moderiert von Annette Riedel.
(dlf) Viele europäische Museen stellen menschliche Überreste und wertvolle Kulturgüter aus Übersee aus. Einiges davon wurde zu Zeiten des Kolonialismus geraubt. Wie viel Raubkunst steckt in unseren Völkerkundemuseen? Doch wem gehören diese Schätze aus außereuropäischen Ländern eigentlich? Müssten Kulturgüter, die dank kolonialer Unterdrückung nach Europa gelangt sind, nicht zurückgegeben werden? Von menschlichen Überresten ganz zu schweigen. Was wissen wir überhaupt darüber, wie diese Objekte in die Länder des Nordens gekommen sind? Brauchen wir eine Provenienzforschung auch für außereuropäische Kunst? Denn vieles ist Raubgut, aber nicht alles. ...
Der Band „Wertsachen“, herausgegeben von Vera Hierholzer, stellt die Sammlungen der JGU erstmals gemeinsam vor und zeigt mit zahlreichen Abbildungen ihre faszinierende Vielfalt. Forschende wie auch Lehrende nehmen die Leserinnen und Leser mit auf eine Forschungsreise und geben Einblicke in ihre Arbeitsweisen und -plätze. Gleichfalls möchte die Publikation neue und interdisziplinäre Blickweisen durch das Verknüpfen unterschiedlicher Objekte anregen. Neben dem Beitrag über die Ethnografische Studiensammlung (S. 88-93) gibt es einen Werkstattbericht über eine laufende Provenienzforschung von Anna-Maria Brandstetter: „Ein Parierschild aus Australien“ (S. 210-212).
Anna-Maria Brandstetter was interviewed by Sigrid Brinkmann on the occasion of the kick-off workshop “Museums Conversations” in Kigali (Rwanda): Wie könnte ein postkoloniales Museum aussehen? Das Goethe Institut diskutiert // Deutschlandfunk Kultur, Fazit, 9th of July 2018
Anna-Maria Brandstetter participated in the kick-off workshop of the series “Museum Conversations”, organised by the Goethe-Institut Kigali and hosted by the Institute of National Museums of Rwanda (9th July). The conversations at the Kandt House Museum Kigali brought together international academics, museum experts and curators to discuss the future of African museums from a post-colonial perspective. The participants explored how one can network African museum actors more closely in order to initiate a discourse on new museum concepts and exhibition facilities. They also discussed the return of cultural artefacts that were dislocated during colonial times and are currently preserved in museums across Europa and Northamerica (https://www.goethe.de/ins/na/en/kul/sup/museum-dialogues.html). ...
Abbildung // Gedenkkopf eines Königs | Unbekannter Meister, Königreich Benin (heutiges Nigeria) | vermutlich 19. Jh. | 1897 im Königreich Benin geplündert | seit 1971 an der JGU Mainz | Material: Gelbguss | Maße: H 52 cm D (Korpus) 26 cm | Foto: Monika Gräwe, JGU Mainz
Der Band "Nicht nur Raubkunst! Sensible Dinge in Museen und universitären Sammlungen", herausgegeben von Anne Brandstetter und Vera Hierholzer (Leiterin der Sammlungskoordination an der JGU), ist gedruckt und Open Access erhältlich: www.v-r.de/de/nicht_nur_raubkunst/t-1/1097499/
Alle Informationen über den Sammelband und die Tagung im Januar 2016 an der JGU Mainz finden Sie über den folgenden Link! ...
Am 15. November 2017 öffnen die 30 Sammlungen der JGU ihre Türen für Sie - auch die Ethnografische Studiensammlung.
Kommen Sie zu den Führungen, um 12:00 Uhr, 14:00 Uhr oder 16:00 Uhr, die jeweils eine Stunde dauern, lassen Sie sich die Schätze der Sammlung zeigen und erklären, welche Aufgaben und Herausforderungen damit verbunden sind.
Treffpunkt für die Führungen ist der Eingangsbereich Erdgeschoss von Forum universitatis, Johann-Joachim-Becher-Weg 4. Ich freue mich auf Ihren Besuch.
Weitere Informationen dazu und einen genauen Lageplan finden Sie auf dem Flyer.
Foto // grüne Plastikuppe, Massenproduktion in lokaler Fabrik, vermutl. Nigeria, gekauft 2002 auf dem Markt in Azare (Nordnigeria) von Nadia Cohen // blaue und gelbe Püppchen, Massenproduktion, gekauft 2014 auf dem Markt in Sokodé (Togo) von Andreas Springer-Heintze. Foto: Thomas Hartmann, Universitätsbibliothek Mainz. ...
Kulturgespräch mit Dr. Anna-Maria Brandstetter, Kuratorin der ethnographischen Studiensammlung der Uni Mainz
Obwohl der deutsche Kolonialismus schon seit rund 100 Jahren Geschichte ist, lagern in den Kellern vieler Museen und Institute noch immer zweifelhafte Belege aus dieser Epoche: Zehntausende menschliche Schädel und Knochen, die deutsche Wissenschaftler aus den Kolonien mitgebracht haben, um an ihnen zu forschen. Seit Jahrzehnten hat sich niemand mehr um diese Sammlungen gekümmert. Doch allmählich werden sie zu einem ethischen Problem, das sich nicht mehr verdrängen lässt. "Es ist unsere Aufgabe, transparent zu machen, welche Objekte genau in den Museen lagern", sagt Anna-Maria Brandstetter, Kuratorin der ethnographischen Studiensammlung der Uni Mainz.
Objekte verschiedenster Art aus den Sammlungen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wanderten zwischen März und September 2016 durch die Museen der Landeshauptstadt. Sie gesellten sich zu den Objekten in den Dauerausstellungen vor Ort, und die überraschenden Nachbarschaften eröffneten neue Sichtweisen auf Gäste und Gastgeber.
Die letzte Station der Reise Ziemlich beste Freunde war das Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz, wo vom 2. Juli bis 4. September eine leuchtendgrüne Plastikpuppe aus Nigeria und einen Tausendfüßer in Formaldehyd aus dem kongolesischen Regenwald zu sehen sind. ...
In dem Vortrag am Museum Natur und Mensch in Freiburg befasste sich Anne Brandstetter, Kuratorin der Ethnografischen Studiensammlung, mit den post-kolonialen Verflechtungen der höfischen Kunst aus dem Königreich Benin im heutigen Nigeria, die durch Militärs, Händler und Kolonialbeamte nach Europa kam. Es war der letzte Vortrag in der Veranstaltungsreihe zum 10-jährigen Jubiläum von freiburg postkolonial.