Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2023

Dekolonisierung der Wissenschaft

Dozent:innen: Univ-Prof. Dr. Matthias Krings
Kurzname: Dekolonisierung
Kurs-Nr.: 07.798.065
Kurstyp: Proseminar

Empfohlene Literatur

Texte zur Einführung
Akhil Gupta (2022): Decolonizing US anthropology, in: American Anthropologist, 124,4 (2022), https://doi.org/10.1111/aman.13775
Ralph Leonard (2022): Olúf?´mi Táíwò’s “Against Decolonisation” https://areomagazine.com/2022/06/17/olufemi-taiwos-against-decolonisation/
Sabelo Gatsheni-Ndlovu (Hg.) (2018): Epistemic Freedom in Africa: Deprovincialization and Decolonization. Routledge
Ngugi wa Thiong’o (1981): Decolonising the Mind. James Currey

Inhalt

Dekolonisierung ist in aller Munde, oft wird bereits von einem ‚decolonial turn‘ in den Sozial- und Kulturwissenschaften gesprochen, der sich zunehmend auch in der Ethnologie bemerkbar macht (Gupta 2022). Die dekoloniale Wende kennzeichnet eine kritische Auseinandersetzung mit als eurozentrisch oder westlich bezeichneten Formen von Wissen, die in Folge von Imperialismus, Kolonialismus und Kapitalismus globale Dominanz erlangt haben und realweltliche soziale und kulturelle Effekte zeitigen. Um die globale Hegemonie westlichen Wissens zu überwinden, fordern dekoloniale Theoretiker:innen die „epistemische Entkopplung“ (Mignolo), „konzeptuelle Dekolonisierung“ (Wiredu) oder „Dekolonisierung des Geistes“ (Ngugi wa Thiong’o). Es geht darum, „Europa zu provizialisieren“ (Chakrabarty), d.h. die europäische Wissensformation als eine unter möglichen anderen Erkenntnisweisen und Weltsichten zu begreifen, die gleichberechtigt zur Geltung gebracht werden sollen. “Epistemische Freiheit” bedeutet für Sabelo Ndlovu-Gatsheni (2018), auf Afrika bezogen: „the right to think, write, communicate, theorise, view the world and produce knowledge from an African locus of enunciation.“
In diesem Seminar wollen wir uns mit zentralen Schriften dekolonialer Theoretiker:innen auseinandersetzen, aber auch kritische Stimmen, wie die von Olúf?´mi Táíwò zu Wort kommen lassen („Against Decolonisation“, 2022). Ebenfalls werden wir danach fragen, wie eine dekolonial orientierte Ethnologie aussehen kann und begeben uns auf die Suche nach angewandten Beispielen für eine Ethnologie, die keine Ethnologie mehr nach den überkommenden Prämissen westlicher Wissenschaft sein möchte. Wie sieht eine Ethnologie aus, die auf nicht-westlichen Epistemologien basiert? Was bedeutet es also konkret, Wissenschaft zu dekolonisieren?

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
19.04.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
26.04.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
03.05.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
10.05.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
17.05.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
24.05.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
31.05.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
07.06.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
14.06.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
21.06.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
28.06.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
05.07.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
12.07.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude
19.07.2023 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 715 HS 14
1111 - Hauptgebäude