Lena Scheibinger, M.A.

Thematische Schwerpunkte
Ethnologie der Dinge, Ethnografische Sammlungen, Museumsforschung, Wissenschaftsgeschichte

Regionale Schwerpunkte
Deutschland, Belgien, DR Kongo

 

Kurzportrait

Lena Scheibinger studierte Ethnologie und Afrikastudien in Bayreuth und Mainz. Anfang 2023 schloss sie ihr Masterstudium mit einer Arbeit zu ethnografischen Sammelpraktiken und ethnologischer Theoriebildung in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 ab. Daneben war sie als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl African Legal Studies in Bayreuth, als wissenschaftliche Hilfskraft in der Ethnografischen Studiensammlung Mainz und als freie Mitarbeiterin am Weltkulturen Museum Frankfurt tätig.

Masterarbeit

Scheibinger, Lena (2023): Vom Wissen der Dinge. Zum Verhältnis von ethnografischen Sammelpraktiken und ethnologischer Theoriebildung in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945. Arbeitspapiere des Instituts für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Working Papers of the Department of Anthropology and African Studies of the Johannes Gutenberg University Mainz) 204.

Dissertationsprojekt

Die auf Forschungsreisen im Globalen Süden zurückgehenden und in den Wissensinstitutionen des Globalen Nordens verwahrten Sammlungs- und Archivbestände werden vor dem Hintergrund postkolonialer Debatten verstärkt einer kritischen Neuerschließung unterzogen. Am Beispiel der „Mainzer Kongo-Expedition“ (1951-1954) überlege ich, wie das materielle Erbe der Ethnologie jenseits eurozentristischer Wissensordnungen und Musealisierungspraktiken fruchtbar gemacht werden kann. Ziel des Dissertationsprojekts ist es dabei, im Rahmen einer transkulturellen Rückbindung gemeinsam mit Personen aus der Herkunftsgesellschaft zu ermitteln, wie Artefakte aus der Vergangenheit der Disziplin als Erkenntnisquelle für eine dialogische Wissensproduktion der Gegenwart fungieren können. Auf diese Weise sollen aktuelle Austauschprozesse, die den historischen Begegnungsmomenten folgen und das Objektkonvolut neu als "Kontaktzone" (Clifford 1997) konstituieren, eine Antwort auf die Frage nach der Zukunft ethnografischer Sammlungen liefern.