Dr. Konstanze N’Guessan

Forschungsinteressen
Ethnologie des Staats, Bürokratieforschung, Nationalismus, Erinnerung, Performativität, Elternschaft, Freilerner, Digitale Ethnografie, Rechtsextremismus, Humor und Spiel als politische Praxis

Regionale Schwerpunkte
Ghana, Côte d’Ivoire, Deutschland

Kurzportrait

Ich habe Ethnologie und Theaterwissenschaft in Mainz studiert und beide Felder begleiten meine wissenschaftlichen Interessen bis heute. Ich bin Ethnologin, Spielerin, Theatermensch und Mutter von drei Kindern mit einer besonderen Leidenschaft für das Puppentheater. Gegenwärtig leite ich das ethnologische Teilvorhaben des BMBF Verbundvorhabens MISRIK (https://www.ifeas.uni-mainz.de/pamrik/). Meine breit gefächerten Forschungsinteressen gelten Nationalismus, Bürokratie, Geschichtsschreibung und Erinnerungspraxis, Elternschaft, Freilerner, Performativität, Spiel und Humor sowie der Neuen Rechten im digitalen Raum. Meine Forschung ist in internationalen peer-reviewed Fachzeitschriften und Verlagen wie Journal of Modern African Studies, Ethnography, Nations and Nationalism, Nova Religio, Africa, Africa Today, Sociologus und Brill publiziert. Bis 2020 war ich Gleichstellungsbeauftragte des FB07. Seit 2019 bin ich im Herausgeberteam der Zeitschrift für Ethnologie – Journal for Social and Cultural Anthropology.

Laufendes Forschungsprojekt: PAMRIK - Praxis, Affekt, Mitgliedschaft rechtsextremistischer Internetkommunikation

Seit August 2021 leitet Konstanze N’Guessan gemeinsam mit Jan Beek das ethnologische Teilvorhaben im BMBF-Verbundvorhaben MISRIK (Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation). MISRIK analysiert interdisziplinär (Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft, Ethnologie, Informatik) wie rechtsextreme Weltanschauungen subtil verbreitet werden, welche Theorien im Hintergrund wirkmächtig sind und welche Strategien rechtsextreme Akteur*innen im digitalen Raum einsetzen. Hierzu wird eine umfassende Analyse rechtsextremer Memes – humoristische, oft ironisierende multimodale Text-Bild-Arrangements, die in sozialen Netzwerken schnell und weit verbreitet werden – durchgeführt. Die Ergebnisse fließen in Vorträge, Publikationen, Lehr- und Kurseinheiten für Polizeihochschulen, Handreichungen für Sicherheitsbehörden und Präventionsangebote der Zivilgesellschaft ein.

Projektpartner*innen sind an der TU Darmstadt das Institut für Philosophie, das Institut für Soziologie, das Ubiquitous Knowledge Processing (UKP) Lab; an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, das Institut für Ethnologie und Afrikastudien und an der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit Wiesbaden, die Politikwissenschaft.

Hier geht’s zur Projektseite des ethnologischen Teilvorhabens PAMRIK

Aktuelle Publikationen

2024: „Only playing? Ethnographic perspectives on ludic fascism in Germany,“ Working Papers of the Department of Social Anthropology and African Studies, 209, https://www.ifeas.uni-mainz.de/files/2024/09/AP-209_NGuessan_Only-Playing.pdf.

2024 (mit Kai Denker et al): Extrem rechte Internet – Meme als Mittel der politischen Propaganda, Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit 2024 (2): 160-171.

2024: “Doing being father: Ethnographic perspectives on intimate fathering as identity work in Côte d’Ivoire”, Africa Today 70 (3): 3-23. https://muse.jhu.edu/pub/3/article/923028/pdf.

2023: (with Vincent Knopp et al) „Kreative ans Werk!“ Memes in extrem rechter Internetkommunikation. De:hate Report #5. Amadeu Antonio Stiftung. https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/publikationen/rechtsextreme-memes/.

Aktuelle Vorträge

“Only playing – ethnographic perspectives on ludic fascism in Germany, EASA, Barcelona, July 2024.

“Red-pill-stories in far-right digital culture or how to study (post)-truth anthropologically”, International Workshop “The Politics of (Post-)Truth: Knowledge-Making in Fragmented Worlds of Mis/Trust”, Department of Anthropology and African Studies, Mainz University, 10.-12.7.2024.

“Memetapolitics: accelerationism, humor and play in post-digital activism of the far right,” Institutskolloquium Ethnologie Frankfurt.21.5.2024.

„Hol mir ma den Hidler her“ - (Post)digitale Vergemeinschaftung am Beispiel der Bürgerbewegung Pax Europa,“ MOTRA-K, Wiesbaden, 7.3.2024.

„Eine ethnologische Perspektive auf Rassismus im Gesundheitsbereich, Einführungsvortrag, Stiftung gegen Rassismus,“ Frankfurt am Main, 18.11.2023, https://stiftung-gegen-rassismus.de/wp-content/uploads/2023/12/Beitrag_NGuessan.pdf, last accessed 31.7.2024.

Medienarbeit und Transfer

„Rechtsextreme setzen auf Humor“, F.A.Z. 9.7.2024.

„Rechtsextreme Szene setzt auf Memes im Internet,“ Petra Giegerich Kommunikation und Presse, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 26.6.2024, https://idw-online.de/de/news835993.

Tool: (with Kai Denker et al): Mem(e)ory – a game about far right memes to be used in primary prevention workshops.

Workshop: „Parapolitical trolling – ethical and methodological dilemmas in researching far right discourse, imagery and actors”, Schader-Stifung Darmstadt, October 12, 2023.

Talk: Eine ethnologische Perspektive auf Rassismus im Gesundheitsbereich, Einführungsvortrag, Stiftung gegen Rassismus, Frankfurt am Main, 18.11.2023. https://stiftung-gegen-rassismus.de/wp-content/uploads/2023/12/Beitrag_NGuessan.pdf, last accessed 31.7.2024.

Talk: „Aktiv werden gegen Rechtsextremismus und Rassismus: was können WIR tun?“ Podiumsdiskussion im Rahmen des Workshops „In Hessen aktiv gegen Rechtsextremismus und Rassismus“, Friedrich-Ebert-Stiftung, 1.6.2023, Hanau.