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Jeannett Martin leitet seit November 2024 das von Apl Prof. Ute Röschenthaler initiierte und begonnene Forschungsprojekt „African traders’ agency on global cloth markets“.
Sie wurde an der Universität Bayreuth in Ethnologie mit einer Arbeit zum Rückkehrprozess ghanaischer Bildungsmigrant/innen nach ihrem Hochschulstudium in Deutschland promoviert. Im Anschluss arbeitete sie in mehreren Forschungsprojekten an der Universität Bayreuth sowie an der Georg-August-Universität Göttingen zu den Schwerpunkten religiöse Gegenwartskultur, kindheitsbezogene Verwandtschaftspolitiken, Bildung sowie Pastoralismus und Covid-19.
2018 wurde sie an der Universität Bayreuth in Sozial- und Kulturanthropologie mit einer Arbeit zur theoretischen Konzeption von „Zugehörigkeit“ auf Grundlage ethnographischer Fallstudien zu Kindheit in Nordbenin habilitiert.
(in press) Covid-19 and Pastoralism in Northern Benin. In: Nomadic Peoples (Special Issue: Pastoralists and Covid-19) (m. A. Elijan und N. Schareika)
(2024) Bildung für alle – Versprechen oder Falle?, Zeitschrift PERIPHERIE, 43, 172/173 (2-2023) (Hg. m. E. Alber, E. Gerharz, J. Handrack, U. Schultz)
(2024) Muslimas mit Hochschulbildung in Westafrika. Eine Literaturschau zu Charakteristika und beruflichem Future Making. In: Zeitschrift PERIPHERIE, 43, 172/173 (2-2023), 230-258.
(2023) How ‘Enduring Family Bonds’ are Made: Insights from Fulɓe Kinship Enterprises in Northern Benin. In: Köllner, T. (Ed.): Family Firms and Business Anthropology in Cross-Cultural Perspective: Bringing Anthropology Back In. Palgrave Macmillan, 25-55. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-031-20525-5_2
(2022) Familie in Afrika. In: Arránz Becker, O., Hank, K., Steinbach, A. (Hg.): Handbuch Familiensoziologie. Springer VS, Wiesbaden, . (m. E. Alber) https://doi.org/10.1007/978-3-658-35215-8_11-1
(2019) Multiplicities of Kinship and Family in Africa. In: Ross, Frisco, Treichel Stephanie und Lutz, Ronald (Ed.): Sozialarbeit des Südens, Bd. 7: Family Structures in Change – Challenges of Transitional Phenomena. Paulo Freire Verlag: Oldenburg, 17-35 (m. E. Alber).
(2016) Images, Imagination and the Making of Future among Children and Youth in Africa, AnthropoChildren, 6 (m. Ch. Ungruhe und T. Häberlein). URL: https://popups.uliege.be/2034-8517/index.php?id=2508
(2013) Child Fostering in West Africa. New Perspectives on Theories and Practices. Brill: Leiden, Boston, Tokyo (mit E. Alber und C. Notermans). https://doi.org/10.1163/9789004250611
(2012) Verwandtschaft in Afrika: Transformationsprozesse im 20. Jahrhundert. In: Thomas Bierschenk und Eva Spies (Hg.): 50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika. Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven. Rüdiger Köppe Verlag: Köln, 141-170 (mit E. Alber und T. Häberlein).
(2012) Ziele, Handeln und Agency von Kindern im Kontext der Pflegschaftspraxis in Nordbenin. In: Sociologus – Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie, 62 (2), 171-197
(2012) Children’s work, child fostering and the spread of formal schooling in Northern Benin. In: Gerd Spittler und Michael Bourdillon (Hg.): Working and Learning among Africa’s Children. Lit Verlag: Hamburg, Münster, Berlin, 195-226.
(2012) Anthropological research on childhood and adolescence in German-speaking Europe. In: AnthropoChildren 1. http://popups.ulg.ac.be/AnthropoChildren/docannexe.php?id=933
(2010) Changing Webs of Kinship: Spotlights on West Africa. In: Africa Spektrum 45 (2010) 3, 43-67 (mit E. Alber und T. Häberlein)
(2007) Familienwandel in Afrika. Afrika Spectrum 42 (2) (Hg. m. E. Alber)
(2007) Yakubas neues Leben – Zum Wandel der Kindspflegschaftspraxis bei den ländlichen Fée (Mokollé) in Nordbenin. In: Afrika Spectrum, 42 (2), 219-249.
(2007) Childhood in Benin. In: Epstein, E. (Gen. Ed.): The Greenwood Encyclopedia of Children's Issues Worldwide, Volume Sub-Saharan Africa, Greenwood Press, 15-32.
(2007) What’s New With the ‘Been-To’? Educational Migrants, Return from Europe and Migrant’s Culture in Urban Southern Ghana. In: Hans Peter Hahn, Georg Klute (Hg.): Cultures of Migration. Lit Verlag: Berlin, Hamburg, Münster, 203-238.
(2007) Mensch – Alltag – Gottesdienst. Bedürfnisse und Bedeutungszuschreibungen evangelisch Getaufter in Bayern. LIT Verlag: Berlin, Hamburg, Münster.
(2005) ‚Been-To’, ‚Burger’, ‚Transmigranten?‘ Zur Bildungsmigration von Ghanaern und ihrer Rückkehr aus der Bundesrepublik Deutschland. LIT Verlag: Berlin, Hamburg, Münster.
Das DFG-Projekt „African traders’ agency on global cloth markets“ untersucht vergleichend in west- und zentralafrikanischen Ländern die Arbeit und Rolle von Stoffhändler/innen und deren Einfluss auf sich schnell wandelnde Bekleidungspraktiken.
Bisherige Ansätze in der Bekleidungsforschung gehen meist davon aus, dass das Angebot an Stoffen und Bekleidungspraktiken in West- und Zentralafrika durch äußere Einflüsse wie die europäische Kolonialisierung, missionarische Erziehung, globale Warenströme und den Zustrom billiger asiatischer Produkte geprägt wurden und werden. Das Projekt zielt auf einen Beitrag zu diesen Debatten, indem es den Fokus auf das Handeln und die Rolle von west- und zentralafrikanischen Stoffhändler/innen und damit auf die Agency von Akteur/innen in diesen Ländern lenkt.
Das Projekt untersucht die Produktions- und Handelsrouten von Stoffen und die Aushandlungspraktiken, über die sie auf die afrikanischen Märkte gelangen. Es untersucht die besonderen Merkmale, die Stoffe aus Sicht der Händler/innen aufweisen müssen, ihr Material, ihre Qualität, ihre Farbe und ihr Muster, um die Erwartungen ihrer Verbraucher/innen zu erfüllen. Es fragt danach, was sich hinter der großen Vielfalt an Stoffen und Stilen in der Region verbirgt, die Verbraucher/innen verwenden, um auf diese Weise komplexe soziale Botschaften zu vermitteln. Darüber hinaus wird untersucht, wie Händler/innen und Importeur/innen sich „Stoffwissen“ aneignen, um die Wünsche und Erwartungen der Verbraucher/innen in Zeiten sich rasch verändernder Moden vorhersehen zu können.